Berlin (ots) -
PwC Real Estate Monitor: Bewertungen deutscher Wohn- und Gewerbeimmobilien im Aufwärtstrend / Im Vergleich zum Vormonat legte der PwC-Branchenindex um 7 Prozent zu / Bei den Wohnimmobilen sinken die Leerstandsquoten, bei Gewerbeimmobilien steigen sie
Der PwC-Branchenindex deutscher Wohnimmobilien-Gesellschaften hat mit 448 Punkten ein neues Allzeithoch erreicht. Aber auch die Bewertungen der Gewerbeimmobilien konnten ihren Aufwärtstrend fortsetzen und sich positiv entwickeln. Der PwC Real Estate Index für Gewerbeimmobilien liegt aktuell bei 346 Punkten und erreicht damit beinahe wieder das Vorkrisenniveau.
Zu diesen Ergebnissen kommt die Septemberausgabe des monatlich erscheinenden Real Estate Monitors von PwC Deutschland. Darin analysieren die Expert:innen des PwC Real Estate Institute die aktuellen Kennzahlen - etwa WACC und EBITDA-Multiplikatoren - auf Basis der Daten von 19 führenden börsennotierten Immobilienunternehmen in Deutschland und erstellen daraus einen Branchenindex.
Im Vergleich zum Vormonat legte der Index sowohl für Wohn- als auch für Gewerbeimmobilien im September um 7 Prozent zu, während der DAX im gleichen Zeitraum nur um 2 Prozent stieg. Der Index für Wohnimmobiliengesellschaften ist in den vergangenen sechs Monaten sogar um knapp 19 Prozent angezogen, während der Wert für Gewerbeimmobilienfirmen in dieser Zeit nur um knapp 3 Prozent zulegte.
"Unsere Analyse zeigt: Börsennotierte Immobilienunternehmen sind sehr unterschiedlich von der Corona-Pandemie betroffen. Während die Halter von Wohnimmobilien nach dem Scheitern des Mietendeckels wieder mehr profitieren, leiden die Gewerbeimmobilienhalter durch Ladenschließungen und anhaltendes Arbeiten im Homeoffice stärker unter der Krise. Aber auch in diesem Segment setzt sich die Erholung, die bereits Ende 2020 begann, fort", kommentiert Dr. Patrick Lehmann, Senior Manager bei PwC Deutschland.
Marktbasierte Bewertungen bestätigen den Aufwärtstrend
Ein Blick auf die marktbasierten Bewertungen der Immobilienunternehmen bestätigt den allgemeinen Aufwärtstrend. Gemessen am FFO Multiple, der die Marktkapitalisierung der Immobilienunternehmen der Kennzahl FFO ("Funds from Operations": Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit) gegenüberstellt, haben sich die Immobiliengesellschaften positiv entwickelt. Im Vergleich zu Ende 2020 haben sich die Marktbewertungen sowohl bei den Gewerbeimmobilien (plus 9,5 Prozent) als auch bei den Wohnimmobilien (plus 2,8 Prozent) verbessert. Die durchschnittliche Marktbewertung entspricht damit der Entwicklung der Real Estate Indices von PwC.
Leerstände: Schere zwischen Wohn- und Gewerbeimmobilien
Auch bei den Leerstandsquoten fällt der deutliche Unterschied zwischen Wohn- und Gewerbeimmobilien ins Auge: Während die durchschnittliche Leerstandsquote im Bereich der Wohnimmobilien weiter sinkt, stieg sie bei den Gewerbeimmobilien an. Im 2. Quartal standen im marktwertgewichteten Schnitt 7,5 Prozent der Gewerbeflächen leer. Vor der Krise lag dieser Wert im Schnitt bei rund 6 Prozent.
"Die Corona-Krise wirkt sich auch unmittelbar auf die Leerstandsquoten bei den Gewerbeimmobilien aus: Viele Unternehmen planen derzeit, ihre Bürokonzepte anzupassen, weil auch nach der Pandemie ein Teil ihrer Mitarbeiter:innen zeitweise aus dem heimischen Büro arbeiten wird", so die Einschätzung von PwC-Experte Dirk Hennig, Partner bei PwC Deutschland." Dazu kommt: In Folge der Pandemie mussten verstärkt Geschäfte, insbesondere in den Innenstädten, schließen. Entsprechend erwarten wir auch hier neue Konzepte, aber auch Nutzungsänderungen, gerade bei Handelsflächen. Ein Zurück zu Nutzungskonzepten wie vor der Krise wird es nicht geben.", so der PwC-Experte weiter.
Bei den Wohnungen lässt sich eine gegenteilige Entwicklung beobachten: Hier sind die marktwertgewichteten Leerstandsquoten im zweiten Quartal im Durchschnitt auf 2,5 Prozent gesunken, vor der Krise lagen sie bei rund 3,2 Prozent: "Die Nachfrage nach attraktiven Immobilen ist groß, auch weil viele Menschen derzeit eine größere, komfortablere Bleibe suchen - gerne abseits der großen Ballungszentren. Immer wichtiger bei der Wahl der Wohnung ist, dass sie genügend Platz bietet für beides - leben und arbeiten", so das Fazit von Dr. Patrick Lehmann.
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Dennis Pagel
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Von PwC Deutschland
Quelle: ots
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